In Haus und Garten Regenwasser nutzen und sparen
Erfahren Sie hier, wie sich Regenwasser nutzen lässt, um Leitungswasser und Geld zu sparen. Denn nicht nur Leitungswasser kostet Geld, auch für die Beseitigung von Abwasser und Niederschlagswasser muss bezahlt werden.
Darüber hinaus werden in vielen Regionen von Deutschland immer mehr Förderprogramme für den Bau von Zisternen und Regenwasseranlagen aufgesetzt, sodass sich die Nutzung von Regenwasser für Sie noch attraktiver gestaltet.
Die Regenwassernutzung ist ein wichtiger Bestandteil von ressourcenschonendem Umweltschutz. Über die Einsparung von Wasser hinaus, spart die Nutzung von Regenwasser auch Engergie, welche sonst für Aufbereitung und Transport des Leitungswassers benötigt worden wäre. Damit senkt Regenwassernutzung auch die CO₂-Belastung für unser Klima.
So können Sie in Zukunft Regenwasser nutzen
Viele Vorteile von Regenwasser lassen sich auf eine besondere Eigenschaft zurück führen: Regenwasser ist weich!
Um Regenwasser im Haus nutzen zu können, sollten sie jedoch auf einen unterirdischen Regentank setzen. In Klimazonen wie Mitteleuropa ist bei passendem Fassungsvermögen nur ein Speicher im Erdreich ausreichend vor Frost geschützt. Das ist die Voraussetzung , um einen ganzjährigen Betrieb zu gewährleisten.
Wollen Sie aber das Regenwasser auffangen um es im Garten zu verwenden, kann bei kleinerem Bedarf auch eine oberirdisch aufgestellte Regentonne die richtige Wahl sein. Sie wird mit einem Filter direkt an das Fallrohr angeschlossen und ist besonders leicht zu installieren. Allerdings ist die Kapazität einer Regentonne im Garten in der Regel auf etwa 30-50 Gießkannen begrenzt (Regentonne mit 300-500 Litern, 10L-Gießkanne).
Regenwasser für den Haushalt nutzen
Regenwasser lässt sich auf vielfältige Art nutzen, um den Bedarf an öffentlichem Wasser im Haus zu reduzieren. Dabei gliedert sich die Einsparungen von Leitungswasser in einem deutschen Haushalt in etwa wie folgt:
Regenwasser für Toilette: ca. 36 Liter pro Person am Tag (ca. 30% des Tagesbedarfs)
Wäsche waschen mit Regenwasser: bis zu 15 Liter pro Person am Tag (ca. 13% des Tagesbedarfs)
Regenwasser zum Reinigen: etwa 2-3 Liter am Tag (ca. 2% des Tagesbedarfs)
Regenwasser zur Gartenbewässerung: Das hängt natürlich von der Größe und der Art des Gartens ab. Durchschnittlich ca. 5% des Jahresbedarfes
Toilettenspülung mit Regenwasser
Waschmaschine mit Regenwasser
Reinigung mit Regenwasser
Gartenarbeit mit Regenwasser
Toilettenspülung mit Regenwasser
Wie in vielen anderen Ländern ist Leitungswasser in Deutschland ein Lebensmittel von geschützter Qualität. Genauso wie Mineralwasser aus der Flasche ist Leitungswasser eigentlich viel zu schade, um damit die Toilette sauber zu spülen.
Dennoch zählt die Toilettenspülung zu den größten Verbrauchern von Leitungswasser im Haushalt. Ca. 36 Liter pro Person werden täglich über das WC in die Kanalisation gespült. Deshalb ist die effizienteste Art der Regenwassernutzung damit im Haus die Toilettenspülung zu betreiben.
Mit Regenwasser kein Urinstein
Ein weiterer guter Grund für die Toilettenspülung mit Regenwasser ist, dass Urinstein nur in Verbindung mit Kalzium oder Magnesium entstehen kann.
Im Regenwasser ist weder Kalzium noch Magnesium gelöst. Somit ist bei der Nutzung von Regenwasser zur Spülung der Toilette das Entstehen von Urinstein ausgeschlossen.
Regenwasser hält die Toilettenspülung intakt
Regenwasser ist weiches Wasser und bildet keinen Kalk, den ihm Fehlen die entsprechenden Mineralien die im Leitungswasser oft vorkommen. Das ist ein Vorteil, denn Kalkablagerungen im Toilettenspülkasten können die Dichtungen beschädigen, wodurch weiteres Leitungswasser verloren geht.
Regenwasser in der Waschmaschine
Regenwasser aus dem eigenen Wassertank eignet sich perfekt zum Wäsche waschen, denn auch ohne Weichspüler bleibt die Wäsche kuschelig weich und ist leicht zu bügeln. Grund sind die fehlenden Kalkablagerungen, die mit Regenwasser nicht entstehen können und welche die Textilfasern sonst rau machen würden.
Längeres Waschmaschinenleben mit Regenwasser
Kalkablagerungen auf dem Heizstab von Küchengeräten können zum vorzeitigen Defekt führen, dies ist vielen bereits hinreichend aus der Waschmittel-Werbung bekannt. Weniger bekannt hingegen ist, dass die Nutzung von Regenwasser in der Waschmaschine den gleichen Effekt hat, wie die erhöhte Dosierung spezieller Waschmittel und Enthärter.
Die Waschmaschine hält länger, wenn Sie Regenwasser zum Waschen nutzen: Denn Regenwasser ist weich und damit sind Kalkablagerungen ausgeschlossen! Übrigens verschlechtern Kalkablagerungen auf dem Heizstab auch die Wärmeübertragung zum Wasser und erhöhen dadurch den Energieverbrauch.
Nur halb so viel Waschmittel bei weichem Wasser
Um die Entstehung von Kalkablagerungen auf der Wäsche und in der Waschmaschine zu verhindern, befindet sich auf der Waschmittelpackung regelmäßig eine kleine Tabelle. Sie gibt an wie viel Waschmittel bei weichem oder hartem Wasser dosiert werden muss.
Vergleicht man dabei den Wert für weiches Wasser mit dem für hartes Wasser fällt auf, wie unterschiedlich die benötigte Waschmittelmenge ist. Tatsächlich ist die Dosierungsempfehlung für hartes Wasser oft sogar doppelt so hoch. Und genau diese Differenz an Waschmittel lässt sich durch die Verwendung von Regenwasser einsparen, denn beim Waschen mit Regenwasser ist es völlig ausreichend die kleinste Dosierung für weiches Wasser zu verwenden.
In Regionen mit hartem Leitungswasser spart Regenwassernutzung in der Waschmaschine die Hälfte des Waschmittels und hilft damit zusätzlich Umwelt, Gewässer und Geldbeutel zu schonen.
Regenwasser in der Waschmaschine ist hygienisch einwandfrei
Wäschewaschen mit Regenwasser im Haushalt ist hygienisch unbedenklich. Das bestätigten zahlreiche branchenweit bekannte, detaillierte Untersuchungen. So z.B. Dr. Holländer aus den Jahren 1996 und 2002. Die Anwesenheit von Mikroorganismen in der Waschmaschine kommt fast ausschliesslich aus der Verschmutzung der Wäsche, und ist nahezu unabhängig von der Art des verwendeten Wassers.
Zu Allergien neigende Menschen bevorzugen mitunter auch deshalb Regenwasser, da dem Leitungswasser zur Desinfektion Chlor zugesetzt sein kann. So ist es nicht verwunderlich, dass auch das Bundesverwaltungsgericht 2010 bestätigte, dass die Verwendung von Regenwasser in der Waschmaschine selbstverständlich rechtlich zulässig ist.
Mit Regenwasser putzen und sauber machen
Jeder kennt es: Ein spritzer Leitungswasser auf dem Spiegel kann nach dem Trocknen unschöne Kalkflecken hinterlassen. Regentropfen an der Fensterscheibe trocknen hingegen ohne Spuren zu hinterlassen.
Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass Regenwasser kein Kalk hinterlässt. Es ist perfekt geeignet, um beim Säubern Putzmittel einzusparen. Regenwasser vermindert den Bedarf an Putzmittel und nach dem Trocknen sind alle Flächen „streifenfrei“.
Eine separate Zapfstelle zum Füllen des Putzeimers mit entsprechender Kennzeichnung macht es leicht Regenwasser beim Saubermachen zu nutzen.
Regenwasser für den Garten nutzen
Regen ist die beste Wasserversorgung im Garten
Für schöne Pflanzen ist die zuverlässige Versorgung mit gutem Wasser essenziell. Die Regenwassernutzung im Garten ist hierfür optimal. Wasser auffangen, um es im Garten zu Verwenden ist leicht!
Regenwasser ist für das Wachstum von Rasenflächen, Blühpflanzen oder den eigenen Gemüsegarten die erste Wahl. Es ist wohltemperiert, weich und mineralienfrei. Und es enthält weder chemische noch hormonelle Rückstände, wie sie zunehmend im Grundwasser zu finden sind. Sauber gelagert ist Regenwasser auch in Trockenzeiten das Beste was sie ihrem Garten bieten können.
Gut versorgt mit Regenwasser zum Gießen
Mit einer Regenwassernutzungsanlage steht Ihnen auch in Zeiten ohne Niederschlag ausreichend Regenwasser zum Bewässern ihrer Pflanzen zur Verfügung. Der Regenwassertank im Garten oder unter der Erde speichert das gesammelte Regenwasser bis es gebraucht wird. Regenwasserfilter, Einlaufberuhigung, schwimmende Entnahme und Überlauf sorgen für optimale Wasserqualität.
Sprinkler und Gartenbrause ohne Kalkverkrustungen
Mit Regenwasser bleiben Sprinkler, Gartenbrause oder Gießkanne stets frei von Kalkablagerungen. Dass ist gut, denn die Ablagerungen können die feinen Löcher und Düsen zusetzen aus denen das Wasser austritt. Im Nachhinein sind Kalkverkrustungen nur schwer wieder zu entfernen.
Regenwasser ist von Natur aus weich und kann keinen Kalk bilden: Ihre Bewässerungs-Geräte halten länger! Regenwasser ist die erste Wahl für Ihren Garten.
Ungenutztes Regenwasser kostet Eigentümer Geld
Dem Grundstückseigentümer entstehen Kosten, wenn Regenwasser ungenutzt ins Kanalnetz geleitet wird. Diese offiziell Niederschlagswassergebühr benannte Gebühr für Regenwasser bemisst sich an der Größe der versiegelten Oberflächen auf dem Grundstück. Unter versiegelten Oberflächen versteht man alle Flächen auf denen das Regenwasser nicht versickern kann. Dazu gehören Dachflächen, aber auch Wege von denen das Regenwasser in einen Kanal oder einen Gully auf der Straße fließt. Die Gebühr geben Grundstückseigentümer gegebenenfalls an ihre Mieter weiter.
Warum gibt es Abwassergebühren für Regenwasser
Städte und Gemeinden sind für die Entsorgung des Regenwassers zuständig. Sie halten Leitungen dafür vor. Bei Gemischtsystemen, wo Regen- und Hausabwässer zusammen geführt werden, muß auch noch die Kläranlage in der Lage sein das anfallende Regenwasser zu verarbeiten. Diese Infrastruktur kostet Geld, das die Anwohner über die Gebühren bezahlen müssen.
Um dem entgegen zu Wirken sind die öffentlichen Stellen daran interessiert das Regenwasser dezentral zu bewirtschaften. Damit ist gemeint, dass Regenwasser möglichst direkt auf dem Grundstück genutzt oder versickert wird, auf dem es herab regnet. Dieser Wunsch geht auch aus der einschlägigen deutschen Norm Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke (DIN 1986–100:2016–12) hervor, in der es heißt:
Bei der Planung und Bemessung von Anlagen zur Regenwasserableitung sollten vorrangig alle Möglichkeiten der dezentralen Niederschlagswasserbewirtschaftung genutzt werden, um die Einleitung von Niederschlagswasser in die öffentliche Abwasseranlage zu reduzieren.